In den grossen Sommerferien kam mein ältester Sohn (7 Jahre) zu mir und meinte, dass er auch gerne einen Computer haben möchte auch weil sein 1 Jahr älterer Freund auch schon einen in seinem Zimmer hat.
Bei mir kam dann erstmal alles negative in den Sinn, was man als unbedarfter alles mit so einem Rechner anstellen kann. Zum Beispiel Viren, Trojaner und was weiss ich noch für Schädlinge einfangen, die sich dann ungehindert im Hausnetz auf andere Computer einnisten könnten. Auch sah ich mich alle paar tage den Rechner neu installieren oder reparieren.
Aber ich war sicherlich nicht der einzige, der ein Kind hat, dass beginnt sich für Computer zu interessieren und so suchte ich ein wenig im Netz, was es da alles für Kinder gibt. Erst dachte ich an so einen typischen Lerncomputer, kam abers chnell von der Idee wieder ab, weil die eigentlich nur optisch wie Laptops aussehen aber ansonsten nur fest installierte Lernprogramme haben und sonst weiter nichts mit aktuellen Computern und Betriebssystemen gemein haben.
Schließlich fand ich ein Betriebssystem auf Linux Basis, dass anscheinend für Kinder jeglichen alters taugen soll: DouDouLinux. Der Unterbau ist ein Live-Linux-System auf Debian Basis. Da ich selber Xubuntu verwende also ideal. Das Betriebssystem muss nicht installiert werden, sondern kann von DVD / USB-Stick gebootet werden. Da das DVD booten sehr lange dauert, kaufte ich zwei USB Sticks. Zwei deswegen, weil natürlich mein jüngster Sohn (5) auch sowas haben wollte.
Auf beide USB Sticks kopierte ich das ISO-Image mit Rufus darauf. Einen alten Laptop hatte ich noch, der aber nicht zu alt war, um von USB Sticks zu booten. Auch ist der Rechner nicht zu langsam, da das Linux System sehr resourcen-sparend ist.
Nachdem Sart von DouDouLinux kommt ein recht übersichtlicher Auswahlbildchirm. Hier kann man auswählen, welche Variante gestartet werden soll. Diese sollte nachdem Alter des Kindes ausgewählt werden. In einem Setting kann eine Voreinstellung getroffen werden, die automatisch gestartet werden soll. Für etwas ältere Kinder stehen zwei Desktopvarianten zur Verfügung: Mini DouDouLinux und Whole DouDouLinux. Die anderen Varianten sind eher für Kleinkinder gedacht, wie zB Childplay Suite.
In jeder Variante befinden sich altergemässe Spiele, Anwendungen und Lernprogramme. Zum Beispiel Malprogramm, Weltkarte, Physiklernspiele, Mathe, Puzzle. Witzig fand ich den Schleusensimulator, wo man ein Schiff von einer auf die andere Seite bringen musste, indem die Schleuse richtig bedient wird. Mein Jüngster mag das Puzzlespiel sehr gerne und hat sich auch mit dem Buchstabierprogramm angefreundet.
Es besteht auch die Möglichkeit eigene Software zu installieren. Hier funktioniert das nur mit dem USB-Stick. Wichtig zu wissen ist, dass man auch nur unter Whole DouDouLinux Administratorrechte erhält. Hier muss einfach ein Terminalfenster mit <Win>+R Taste aufgemacht werden und dann mit sudo können entsprechend abgesicherte Befehle gestartet werden. Eine Installation von Minecraft war so kein Problem. Auch ist es hier möglich das DouDouLinux auf eine festplatte zu installieren.
Also meine Kinder sind wirklich begeistert von dem System. Sieht man mal von der nicht kompletten Übersetzung ins Deutsche davon ab ist es ein durchaus kindgerechtes Lern- und Spielsystem, das kinder lange fesseln kann. Also wenn man sowieso einen alten COmputer rumstehen hat und man sich auch den Ärger sparen will mit ständiger Pflege der Systeme, dann ist es ein ideales Spielzeug zum Einstieg der Jüngsten in die Welt der Computer.
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